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Thermomechanische Analyse

Dilatometer TMA 600 - Aufbau des Gerätes



Gerätebeschreibung    -   Aufbau
Das Gerätesystem für die thermomechanische Analyse besteht aus dem Dilatometer, dem Steuer- und Messwertaufnahmesystem, dem Rechner und der Software.
Das Dilatometer enthält die Probenaufnahme, den Stempel, den hochauflösenden Messkopf und den Ofen. Die Temperatur der Messeinheit im Dilatometer wird durch einen externen Thermostaten stabilisiert, da sonst bei einer Temperaturdrift des Messkopfes Längenänderungen der Probe vorgetäuscht werden.
Eine hochempfindlichen, rauscharme Verstärkerschaltung wandelt die Wegänderung im Messkopf in ein elektrisches Signal um.
Das Steuer- und Messwertaufnahmesystem liefert die komplette elektrische Versorgung für das Dilatometer und die elektrische Leistung zur Heizung des Ofens. Die Thermospannungen für das Ofen- und Probenthermoelement, sowie das Signal des Wegaufnehmers werden mit hoher Auflösung digitalisiert. Die Ofentemperatur ist durch einen eingebauten Mikrocontroller geregelt, der auch die Steuerung des Heizprogramms und die Datenübertragung zum Rechner abwickelt.
Im Rechner (einem normalen PC) wird das Messprogramm ausgeführt, alle Probendaten gespeichert, der Messablauf simultan am Monitor dargestellt, die Messkurve aufgezeichnet und die Auswertung vorgenommen. Die Software läuft unter Windows 3.1, Windows 9x, NT und OS/2.





Vorteile des stehenden Dilatometers
Die elektronische Aufbereitung des Messsignals entscheidet ebenso über die Genauigkeit eines Messsystems wie dessen mechanische Eigenschaften. Das TMA 600 ist ein stehendes Dilatometer. Der Fühlstempel, welcher die Bewegung der Probe aufnimmt, bewegt sich vertikal, dadurch wirken die Gewichtskräfte der beweglichen Teile und die Auflagekraft in dieselbe Richtung.
Durch die vertikale Arbeitsweise entstehen so gut wie keine Reibungskräfte an den Lagern, deren Haltbarkeit bei gleich bleibender Messgenauigkeit fast unbegrenzt ist. Der Probenstempel ist keinen Querkräften unterworfen, auch dies ist ein Beitrag zur hohen Messpräzision des Gerätes.
Durch die stehende Position der Probe wirken keine Reibungskräfte auf der Oberfläche der Probenauflage in Richtung der Messachse, ein entscheidender Vorteil gegenüber einem horizontalen Dilatometeraufbau.
Die Metallteile des Probenhalter besitzen Kühlwasserkanäle zur Thermostatisierung. Dies ist nötig, da Quarzglas die Wärmestrahlung aus dem heißen Ofen nach außen leitet. Die Thermostatisierung ist so ausgelegt, dass sich die Temperatur des Messkopfes bei einer Ofentemperatur von 1000 °C nicht verändert.





Ablauf der Messung
Mit der Probedateneingabesoftware werden die notwendigen Messparameter und die probenspezifischen Angaben in eine Datenbank eingegeben.
Die Probe wird je nach Form und Messaufgabe in einen der ausgewählten Probenhalter fixiert. Das Antasten der Probenoberfläche und der Nullpunktabgleich wird manuell durchgeführt. Das dL-Signal wird hierbei zur Kontrolle am Monitor angezeigt. 
Vor dem Start der Messwertaufnahme werden auf dem Bildschirm die wesentlichen Parameter zum Einrichten der Probe angezeigt. Nachdem der Ofen und die Probe auf die Anfangstemperatur eingelaufen sind, wird das Programm automatisch gestartet und die Software steuert über die ausgewählten Parameter – Messverfahren, Start- und Endtemperatur und Heizrate oder über die Messdauer – den Programmablauf.  
Während der Messung wird der Verlauf online auf dem Bildschirm angezeigt. Eine Statuszeile zeigt die aktuellen Daten in numerischer Form an. Die Messdaten werden in festgelegten Zeitabständen auf der Festplatte abgespeichert. Bei einem vorzeitigen Abbruch der Messung können alle bis dahin aufgezeichneten Daten ausgewertet werden.
Mittels der Software TABase WIN Können die Rohdaten ausgewertet werden. Neben den Standard-auswerteverfahren wie linearer und differentieller Ausdehnungskoeffizient und relative Längenänderung können Differenzen, Summen und Mittelwerte von Kurven gebildet werden. Über eine einfach zu handhabende Maussteuerung lassen sich Tangenten an die Kurve angelegen und deren Schnittpunkte bestimmen. Des Weiteren stehen eine Vielzahl von graphischen Hilfsmitteln zur Verfügung, um das gesamte Diagramm zu bearbeiten.
Das Programm verwaltet nicht nur die Messdaten, die Messungen können anhand von Auftrags- und Kundendaten in beliebige Gruppen unterteilt werden. Dadurch behält der Anwender auch bei einer großen Anzahl von Proben immer den Überblick über seine Datenbestände.
Die komplette Software ist netzwerkfähig. In einem Netzwerk ist es möglich, von verschiedenen Arbeitsstationen auf einen gemeinsamen Datenbestand zuzugreifen, wodurch die Daten konsistent bleiben.